„Wetterstein
– Raga Roll“ im Cafe Carina am 22.09.2003
Hary Wetterstein diesmal mit neuem Line-up und altbewährtem
Groove.
Mit
dabei auch ein urtümlich anmutendes „Ötzi“- Horn und ein E-Cello (!) ,
das
macht schon mächtig good vibration.
Miss
Ex-Gipsarm in Soul – Sister Sand,
von der Formation "TRANCADELIC
BEAT" –
kommt ebenfalls schon
angerollert.
Knapp
nach 22 h ein 3-Mann Intro:
„Meister“
Pjotre Seidl am E-Cello, Wolfgang Heinrich am Bass und
äußerst
beschwingt am
Schlagzeug Willy Horvath.
Nach
kaum einer Minute ist das Lokal bereits gefüllt mit groovigem Sound in
Vollgas-Manier und
reichlich Zuschauern.
Willy
liefert gewaltigen Schlagwirbel, Pjotre spricht, singt und grölt mit
dem Cello –
jetzt
streicht er auch noch funky!
„Mr.Soul-Man“
– Waldemar Wahn – übernimmt das Mikro und zeigt gewagte
Stimmakrobatik,
rapt und soult sich die Seele aus’m Leib, das Cello soult mit –
dieser
Ohrgasmus kam beinah a bissal zu früh!
Diese
Musik hat unglaublich viel zu bieten: Orient
und Occident,
(steh
ich auf oder leg ich mich nieder?) .
Nun
steigt Hary mit der Harp ein, bluest und groovt mit, Didge-Myke röhrt
am Ur-Horn,
die
Sphären öffnen sich, die Tanzbeine zucken.
Hary
bringt uns seine Stimme zu Gehör, jung und frisch wie eh und je,
und
der Zug fährt mit uns ab – es wird noch eine weite Reise!
Das
Publikum ist reisebegeistert und jubelt zu Hary’s immer aktuellen
Botschaft.
Multi-Kulti-Wetterstein
führt uns vom Soul über Engelsklänge zu Indianermusik.
Man
kann sich in Glückseeligkeit verlieren bei
derartig lang ausgespielten
Nummern!
Dann
gibt’s „Alkohol“, urgroovig aber gleichzeitig traurig,
denn gerade
die B’soffenen geben nix in den kreisenden Gagenhut.
Willy
versorgt die Jungs mit ordentlich Schlagdrive,
Wolfgang macht funky
Stimmung am
Bass
und von Didge-Myke lässt frau sich gern musikalisch ein Rohr verlegen.
Cello spricht mit Didge, auch Gitarre und Bass im Dialog –
die haben sich
Einiges zuerzählen!
Raga
Roll gestrichen, nicht vom Programm aber von Pjotre’s Bogen.
Nach
ca.90 Minuten kraftvollsten Spiels ist mal kurze Pause zur allgemeinen
Labung
angesagt, mann/frau füllt wieder auf, was on dancefoor verschwitzt wurde.
Nach
allgemeiner Flüssigkeitsaufnahme stimmt sich Hary musikphilosophisch
ein,
und
der Zug fährt weiter…….(auch, wenn’s Schlagwerk noch Pause
macht).
Sister
Sand sitzt einstweilen beim Frisör – Rapunzel lass flechten Dein
Haar! – Waldi
hat
sich dafür angeboten (wahrlich ein Allroundtalent!).
Inzwischen
lässt Hary die Stimme grooven, lacht mit seiner kleinen, selbstgebauten
Gitarre
und trotz spärlicher Didge- und Cellobegleitung nimmt die musikalische
Spannung keineswegs ab.
Mit
jugendlicher Stimme kommen überaus wichtige Botschaften daher.
Der
Zug entführt uns in eine bessere Welt und die Gitarre erzählt,
wie schön’s dort ist.
Psychedelic
Sound:
absolute Zuhörer-Extase lässt sogar Tanzbeine kurzfristig das Hüpfen
vergessen,
Squaw
Sister Sand gibt laut, lässt es raus, lässt Seele rein.
„Once
In Your Life“ – einmal im Leben so grooven!
Übrigens,
wie wird’ ich jemals wieder ohne E-cello können??
Die
liebe Schwester gibt mit ihrer Stimme noch eins drauf und
die vier
Magier an den Instrumenten machen Klangwolke wie ein Riesenorchester.
Das
Frauenwunder steht ihren Mann und swingt auch in tieferen Tonlagen.
Set
ladies on soul (and fire)!
Soul-Man
Waldi greift auch wieder zur Mikro-Macht, und wie gut er das macht!
Es groovt, soult, tanzbeinschwingt und wir sind glücklich.
Ganz
nebenbei bemerkt:
Sensationell,
wie körperlich so ruhig und gelassen
Didge-Myke am Rohr so fetzen und
grooven kann,
man spürt förmlich die innere Ruhe, aus der seine Musik
fließt!
Weiter
geht’s, noch einer aus dem Publikum hat was zu singen.
„Che“
on rap, mit rotem Käppi und Power in der Stimme macht er Druck.
Zur
allgemeinen (Tanz-)Freude packt Hary noch mal die Harp aus
und wilder,
feinsterBlues
weht uns um die Ohren.
Reserve-Che
rapt dazu, das Rohr swingt, das Cello singt,
der Bass funkt und die
Formation sprengt jegliche Musikdimensionen.
Auch
Wolfgang am Bass wirkt optisch eher ruhig und verhalten,
aber diese Töne
– eine funkelnde Lebendigkeit!
Eine
Tanz-Herausforderung jagt die andere und
Wetterstein zaubert noch einen
weiblichen singenden Gast hervor.
Weil
der Zug nicht anhalten darf, fahren wir weiter
mit „Johnny Be Good“
im Gepäck.
Heut
Nacht sind wir eh alle brav!
Raumfüllende,
beinah missionarische Klänge,
die eigentlich ins Trinkwasser für alle
gehörten.
Talking
blues – traurig ist’s ja nicht gerade,
vielmehr groovy Blues for
making funky!
Seit
Konzertbeginn sind schon über 3 Stunden vergangen
und der Zug fährt
immer noch.
Aber
bitte – der unwürdige Schreiberling möchte auch noch eine Runde ohne
Schreibblock hüpfen!!
Make
it funky!!!
Renate Danninger
makeitfunky@aon.at
|